Braunkohle, Seen, Kultur und Napoleon…
… das war Dive East 2017
Leider schon wieder Geschichte, unser Dive East 2017. Und es waren ein paar wundervolle Tage, die uns ins „Neuseenland“ rund um Leipzig geführt haben.
Doch der Reihe nach:
Wie gewohnt, war Anreise am Freitag – und man(n) staune – viele waren schon so früh angereist dass es für eine Stadtrundfahrt in Leipzig und einen Bummel in die nähere Umgebung gereicht hat.
Als Unterkunft haben wir uns die Pension „Völkerschlacht 1813“ in Markkleeberg ausgesucht, was einfach perfekt für uns Unterwasserfreunde war
Schöne Zimmer, ein nettes Team und einen eigenen Raum mit allerlei Getränken zur freien „Vereinsverfügung“: Was will man mehr.
Tauchauftakt war am Freitag der Zwenkauer See, Hier erwartete uns eine völlig neu erbaute Marina mit einer ebenso neuen Tauchbasis, die sehr professionell und komfortabel von Robert Lange, einem absolut nettem Tauchverrückten, geführt wird.
Leider gab es im See noch nicht wirklich viel zu sehen, da der See immer noch geflutet wird und erst seit 2015 betaucht werden darf. Da uns das Tauchboot nicht zur Verfügung stand, waren eben 2 Landtauchgänge angesagt. Aber trotzdem gab es unter Wasser einige technische Hinterlassenschaften des ehemaligen Braunkohletagebaus sowie liebevoll drapierte Tauchspots, wie die Schöne und das Biest zu sehen.
Für „Klein-Marvin“ gab‘s sogar ein Schaukelpferd….
Leider wurde es ab 10 m dann doch ziemlich frisch (8°C)!
Nach 2 Tauchgängen und einer heißen Dusche ging es dann geschlossen in das „Wirtshaus zur Linde“, einem gastronomischen Geheimtipp der Leipziger.
Am Tag Zwei hieß das Ziel: Cospudener See!
Dieser ist zwar auch ein ehemaliges Tagebaurestloch, wurde aber bereits schon mit der Expo 2000 als ein tolles Naherholungsgebiet erschlossen und kann eine, wen auch kleine, Tauchbasis sein Eigen nennt!
Da wir Samstag etwas früh dran waren, war die „Parkplatzumkleide“ angesagt
und ab ging es in den See.
Hier gibt es einen abgesteckten Bereich für Taucher, wo der Tauchbasisbesitzer Lutz Kamski und sein Team einen netten UW- Parcoure versenkt hat. Diesen kann man fast schon als „altengerecht“ bezeichnen, denn hier findet man einen Rollstuhl genau so wie einen Rollator.
Aber auch ein gedeckter Picknicktisch, ein Parkscheinautomat
(Leider nur DM, also alte Münzen mitnehmen!), ein Bootswrack, ein Fahrrad und 2 Plattformen sind zu finden.
Nachdem die Mehrzahl unserer UWF‘ler nach dem Tauchgang (20m und 6°C) fröstelnd bemerkten „Es reicht!“, hat sich eine kleine Gruppe von Verwegenen (Alois, Andre & Jörg) zu einem Bootstauchgang entschlossen. Und sie wurden nicht enttäuscht:
Unterwasserwälder bis hinab auf 30m, vielfarbige Sedimentschichten, eine aufregende Unterwasserlandschaft und eine grandiose Sicht bis ca. 20m, mehr ging nicht.
Es war einfach ein grandioser Tauchgang, auch wenn die Bootrückfahrt auf Grund einer defekten Einstiegsklappe ein wenig länger gedauert hat.
Das anschließende „Aufhübschen“ aller Beteiligten musste dann ein wenig schneller gehen, denn die bestellten Taxi warteten bereits auf uns, um uns nach Leipzig in das pralle Großstadtleben zu fahren. „Barfuz“, so hieß das Ziel der Begierde, welches ein stylisches Restaurant mitten im Leipziger Zentrum ist, war ein Tisch für uns UWF‘ler reserviert, wo jeder nach Lust und Laune die Speisekarte hoch & runter essen konnte. Aber das eigentliche Ziel war das Leipziger Central Kabarett, was sich – wie praktisch – im Obergeschoss des „Barfuz“ befindet.
Da noch etwas Zeit bis zum Einlass war, haben wir die Zeit noch für einen sachkundige Stadtführung unter Leitung von Uschi Jester genutzt, schließlich wurde sie von einem professionellen Stadtführer zwei Tage vorher ordnungsgemäß gebrieft!
Und schließlich ist auch unser Alois noch zu seinem Nachtisch gekommen: 7 Kugeln Eis mit Sahne…
dann mal guten Hunger!
Die Kabarett-Show stand unter dem Motto: „Worm up for Burn out“.
Nachdem die 1. Halbzeit lachtechnisch doch eher ein wenig flach war, legten die 2 Kabarettisten und die Frau am Piano in der 2. Halbzeit so richtig los. Mit unzähligem Lachtränen und dem Running Gag „Magdeburg“ ging der Abend mit begeistertem Applaus zu Ende.
Der Rest ist schnell berichtet: Taxi, ein (bzw. mehrere) Absacker im Clubraum und ab ins Bett!
Tag Drei (schon wieder der Letzte) stand dann noch ein wenig deutsche Heimatkunde auf dem Plan. Wir haben eines der größten Denkmalbauten Europas besucht, das Völkerschlachtdenkmal im Süden von Leipzig.
1913 zur Erinnerung an die Gefallenen der Napoleonischen Befreiungskriege errichtet und 91m hoch bietet es eine kolossale Kulisse.
Leider hat uns unserer Guide in Stich gelassen (er war wohl doppelt ausgebucht), so das wir mit Audioguides vorlieb nehmen mussten, Aber auch das war informatorisch genug, den Rest liefert das Gebäude und seine monumentale Ausstattung selbst .
Zum Lohn gab es noch einen grandiosen Fernblick über Leipzig und halb Sachsen, bevor es die 500 Stufen wieder abwärts ging.
Tja, und schon war alles wieder vorbei. Noch die eine oder andere Umarmung
inklusive Bussi und ab ging es mit der Hoffnung auf ein Dive East 2018 wieder ins heimische Ländle.
Autor Jörg Bareinz