Trau(n) dich!

Flusstauchen und Scuben in der Traun, ein Wassererlebnis der ganz besonderen Art!

Aber der Reihe nach: Unser Wochenendziel war das beschauliche Dörfchen Desselbrunn im schönen Salzburger Land. Hier stürzt die Traun, übrigens auch ein Nebenfluss der Donau, auf einer Breite von 200m über den Traunfall 12 m in die Tiefe.

Und genau hier begann unser Abenteuer! Frisch gebrieft durch den Leiter der örtlichen Tauchbasis Atlantis ging’s mit Neopren, ABC-Ausrüstung und Guide Michi an die Traunschlucht. Hier wurde dann aus ca. 4 m Höhe und in voller Montur in’s Wasser gesprungen. Dies fühlte sich vor dem Sprung spektakulärer an als es dann schließlich war. Unten angekommen, gab es erst einmal eine naturbelassene Dusche direkt unter dem Traunfall. Hier kommen auch Schichtquellen aus dem Boden, dessen Wasser man ruhig einmal kosten sollte.

Dann ging es ab durch die Mitte, gemeint ist hier die Flussmitte. Zwischen seichtem Geplätscher und richtig heftiger Strömung war alles dabei! Und wer nicht aufgepasst hat, wurd mit blauen Flecken, Prellungen und  zerissenem Neopren belohnt.

Aber die Unterwasserwelt der Traun ist grandios:

Neben Bachforellen, Barsche, Hechte und Unmassen an Signalkrebsen gibt es eine beindruckende Unterwasserlandschaft mit ausgewaschenen Canyons, kreisrunde Steinbohrern und bizarren Felskuppen. Es sind mehrere Stromschnellen zu durchschwimmen und so manchen „Steinklatscher“ auszuhalten, bevor nach einer guten Stunde das Scuben an einem flachen Ufer beendet wird.

Dort angekommen, ging es dann nach einem (gefühlt mehrstündigem) Bergmarsch im klapprigen Kleinbus der Tauchbasis zurück. Hier wurde jeder freie Platz, auch der im Laderaum, genutzt, denn wer will schon freiwillig 3 km heimlaufen?

Wer jetzt glaubte, das war es, hat sich getäuscht!

Nach einer kleinen Brotzeit ging es sofort zum „richigen“ Tauchen rund um die Trauninsel. Zwar war die Sicht bescheiden, aber die Canyons, Minihöhlen und Ruinenreste haben wir trotzdem gefunden!

Das Inseltauchen war jedoch quasi nur der Checkdive für den „Long Trail“, dem eigentlichen Flusstauchen in der Traun. Ab ging es mit vollem Tauchgerödel und dem berüchtigten Kleinbus ca. 2 km stromauf. Nachdem einige von uns unsere nette junge Fahrerin charmant in die Nervosität getrieben haben, was prompt einen kleinen Umweg durch unwegsame Waldwege zur Folge hatte, ging es den Rest wieder per Fuß zum Einstig in den Fluss.

Und dann ging es mit moderater Strömung und Tiefen zwischen 2 und 6 m stromabwärts,  vorbei an mittelalterlichen Uferbefestigungen von 1554 (unglaublich gut erhalten!), flachen Kiesbänken am Grund, einem Wurzelwald, vielen Krebsen und allerlei Gerümpel bis zur „Abbiegestelle“. Diese sollte man auch tunlichst nutzen, da man sonst unfreiwillig 100 m weiter im Wasserkraftwerk Siebenbrunn an der österreichischen Stromproduktion beteiligt sein würde….

 

Nach dem „Long Trail“ gab es in der sehr gastfreundlichen Pension Kastenhuber einen sehr entspannten Abend bei kühlem Bier &Wein und dem wahrscheinlich besten Radler in ganz Österreich.

Obwohl einige von uns den deutschen  Autobahnblitzern zum Opfer gefallen sind: Es war eines der wundervollsten Tauch-Wochenenden des Jahres !

Camera 14MP-9PC

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Autor Jörg Bareinz

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